preisträgerfilme 2022

SPIELFILMPREIS

“FIDIBUS” von KLARA VON VEEGH

Laudatio der Fachjury:

“Etwas Schlimmes ist geschehen, das ahnt man sofort. Etwas, das die Protagonistin mit ihrem dreijährigen Sohn zur Flucht zwingt. Ohne jede Sensationslüsternheit nähert sich der Film den dramatischen Folgen einer toxischen Beziehung. Während man die beiden Hauptfiguren begleitet und ihnen dabei ganz nahe kommt, spürt man fast schon physisch die Kälte der Außenwelt – genauso wie die von großer Wärme und Zärtlichkeit getragene Mutter-Sohn-Beziehung. Zu verdanken ist letzteres vor allem der eindrucksvollen schauspielerischen Leistung der beiden Darsteller*innen. In die Realität der Handlung schleicht sich, wie eine Schlange, eine weitere Ebene, die das drohende Unheil in einem poetisch-unheimlichen Flüsterton vorwegnimmt.
Mit „Fidibus“ ist Regisseurin Klara von Veegh ein unter die Haut gehender Film gelungen, der Schwere und Leichtigkeit mit viel Feingefühl ausbalanciert und beim Publikum noch lange nachhallt.”

Gestiftet von der Medienzentrale Bamberg

DOKUMENTARFILMPREIS

“DAS SPIEL” von ROMAN HODEL

Laudatio der Fachjury:

“Mit präzisem Konzept, herausragender Tongestaltung und Montage zieht uns der Film in eine Arbeitswelt, die unserer Aufmerksamkeit für gewöhnlich fern bleibt. Der Schiedsrichter Fedayi San dirigiert in maßgeblichen Momenten das Spiel und muss in kürzester Zeit Entscheidungen treffen, die sowohl am Platz als auch auf den Rängen nicht immer mit Wohlwollen hingenommen werden. Der klare Fokus, der feinfühlige Humor und die spürbare Anspannung, die der Film transportiert, machen ihn zu einem kurzweiligen und facettenreichen Erlebnis.
Wir gratulieren dem Regisseur Roman Hodel und dem Team des Films „Das Spiel“.

Gestiftet von der Naturstrom AG

ANIMATIONS- / EXPERIMENTALFILMPREIS

“ALLES ÜBEL DER WELT” von NICOLAI ZEITLER & MARLENE BISCHOF

Laudatio der Fachjury:

“Eine kurze ruppige Begegnung mit einem Fremden zieht uns in das Kopfkino des Protagonisten rein. Wie hätte er reagieren sollen? Wird er immer der Schwächling sein? Mit einer dynamischen Montage, so sprunghaft wie seine Gedanken, erzeugt der Film einen chaotischen, aber intimen Blick auf die inneren Ängste des Protagonisten.
Der Preis in der Kategorie Animations-/Experimentalfilm der Bamberger Kurzfilmtage geht an „Alles Übel der Welt“ von Nicolai Zeitler und Marlene Bischof.”

Gestiftet von der Sparkasse Bamberg

PUBLIKUMSPREIS

“DIRT DEVIL 580 XS” von ROLF HELLAT

Eine Woche lang hat unser Publikum sowohl im Kino als auch online die Kurzfilme aus unserem Programm bewertet. Am Ende der Woche stand fest, welcher Film die Herzen des Publikums erobern konnte.

Gestiftet von der Stadt Bamberg.

JUGENDJURY PREIS

“DEN REST MACHE ICH MORGEN” von BENJAMIN KRAMME

“Der Großteil des Films zeigt das Lebensgefühl, das man gerade vermisst. Freunde treffen, abends tanzen und so weiter. Er macht wehmütig und wir konnten uns beide in den Jugendlichen aus dem Film wiederfinden. Der Protagonist zieht von Zuhause aus, um in Wien zu studieren. Ein Abschied, den jeder mal erlebt. Der Abschied für immer, der am Ende des Films zu sehen ist, ist dagegen sehr plötzlich, unerwartet und rüttelt auf. Es wird eindrücklich gezeigt, dass ‚People of color‘ durch nichts vor derartigen rassistischen Gewalttaten geschützt sind. Weder durch gute Bildung noch die Tatsache, ein nahezu komplett weißes Umfeld zu haben oder behütet aufgewachsen zu sein. Insofern wühlt der Film auf und stellt Fragen, zu denen – zumindest wir – keine Antworten haben. Wir finden, der Film spielt auf Augenhöhe der Jugendlichen und spricht für sich – dabei ist er aber eben nicht nur für Jugendliche sehenswert!”

Gestiftet vom Bürgerverein Bamberg Mitte

kinderfilmpreis

“MISHOU” von MILEN VITANOV

Das jüngste Publikum der Bamberger Kurzfilmtagen hat sich seinen Lieblingsfilm selber ausgesucht. Aus dem Wettbewerbsprogramm “Kurzes für Kurze” haben die Kinder im Kinosaal abgestimmt, welcher Kurzfilm den Bamberger Zentaur in der Kategorie “Bester Kinderfilm” bekommt.

Gestiftet von den Heldschen Apotheken.v